Love, love, love…….
ist ja bekanntlich “all you need”. Und da sind sich Beatles und Bibel einig.
Doch so einfach das klingt, so schwierig ist das doch mit der Liebe. Was ist eigentlich das wahre Wesen der Liebe? Gibt es auch falsche Liebe? Woran kann man Liebe erkennen?
Im 1. Johannisbrief 4, 16 steht: “GOTT ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in GOTT und GOTT in ihm.”
Heißt für mich, überall wo Liebe ist, ist auch GOTT. Und es heißt außerdem, dass Liebe an sich nie falsch sein kann, weil sie immer von GOTT kommt. Leider wird der Begriff “Liebe” oft zu leichtfertig ausgesprochen und bezieht sich z.B. nur auf den körperlichen Teil. Dabei ist Liebe ja so viel mehr, genauer gesagt besteht sie aus 4 Arten:
*Sexus: die körperliche Liebe meint Begehren
*Eros: die zärtliche Liebe umfaßt Mitfühlen, Mitleiden, Nähe und Fühlen
*Philia: die Freundschaftsliebe, basiert auf Gegenseitigkeit und ist von der Reaktion des Gegenübers abhängig
*Agape: die selbstlose, bedingungslose Liebe. GOTTes Liebe zu uns ist das Vorbild. Im Hohelied der Liebe im 1. Korinther 13 zeigt Paulus die charakteristischen Merkmale auf:
geduldig, freundlich, nicht verbissen, anständig, prahlt nicht, ist nicht nachtragend, nicht jähzornig, freut sich an der Wahrheit, sucht nicht den eigenen Vorteil
Vers 7: “Liebe ist immer bereit zu verzeihen, stets vertraut sie, sie verliert nie die Hoffnung und hält durch bis zum Ende.”
Das beste menschliche Beispiel dafür ist die Liebe von Eltern zu ihren Kindern. In einer Partnerschaft achtet man spätestens nach der Verliebtheitsphase durchaus (wenn auch unbewußt) darauf , dass ein gewisses Gleichgewicht im Geben und Nehmen besteht, partnerschaftlich eben.
Bei Eltern ist das anders: Kaum hat man dieses zerknautschte Wesen einmal im Arm, ist man sofort bereit, alles zu tun. Man erträgt Geschrei, stinkende Windeln, Schlaflosigkeit und findet, die Andeutung eines Lächelns im Gesicht des Kindes mache alles wett. Rational ist das nicht zu erklären. Und es setzt sich im Normalfall ein Leben lang fort: Es werden Wutanfälle, Lügen, Gezicke und andere Fehler immer wieder verziehen. Nie würden liebende Eltern ihr eigenes Kind verstoßen oder verleugnen. Im Gegenteil: sie stellen das eigene Wohl und die eigenen Rechte um des Kindes willen hinten an.
Auch ich habe erst durch meine Kinder wirkliche selbstlose Liebe gelernt. Manchmal denke ich, das Schlimmste an einer kinderarmen Gesellschaft ist der daraus resultierende Mangel an (selbstloser) Liebe. Kinderarm=liebesarm.
Dabei setzt Liebe sogar mathematische Gesetze außer Kraft. Die Liebe eines Menschen vermehrt sich wenn sie geteilt wird. Wahnsinn, oder? Aber es ist tatsächlich so. Man liebt ja auch das 1. Kind nicht weniger, wenn ein 2. kommt, nein es ist dann einfach mehr Liebe im Umlauf sozusagen.
“Die Liebe hört niemals auf.” 1. Kor.13,8
Meine Kinder fragten mich neulich:
Wen von uns dreien hast du denn am meisten lieb?
Ich konnte ihnen das nur so erklären:
Mit der Liebe ist das wie mit einem großen runden Kuchen.
Selbst wenn ich versuchen würde, ihn ganz gerecht aufzuteilen –
am Ende (o Wunder!) bekommt doch jeder den ganzen Kuchen.