Die Stärke der Schwachheit
Die Jahreslosung für 2012 steht im 2. Brief des Paulus an die Korinther in Kapitel 12, Vers 9 und lautet:
” Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig “
Aber wer gibt schon gern Schwäche zu?
Schwächen machen mich angreifbar und verletzlich.
Zum einen für Kritik von anderen, die sich dann ein negatives Urteil bilden, welches schlimmstenfalls zur Verurteilung meiner Person führt. Oder aber für Menschen, die meinen Mangel bewußt für ihren Vorteil ausnutzen ( ein harmloses Beispiel dafür sind z.B. Autowerkstätten, die den meist ahnungslosen Frauen unnötige Reparaturen aufschwatzen ).
Zum anderen sind meine Schwachstellen oft der Ansatzpunkt für die Versuchungen des Teufels.
Wieso also sollte GOTT wollen, dass wir schwach sind? Wäre es nicht besser, gegen unsere “Fehler” anzukämpfen und sie so weit wie möglich aus unserem Leben zu verbannen? Unser Gefühl sagt spontan: Ja! Unbedingt! Und genau das ist ja auch der allgemein praktizierte Umgang mit Schwächen: Arbeite an Dir! Bemühe Dich ein besserer Mensch zu werden! Soll heißen: leistungsfähiger und weniger Anstoß gebend.
So gesehen sind Menschen mit (vielen) Schwachstellen doppelt gestraft. Nicht nur, dass sie tagtäglich mit ihrem Unvermögen leben müssen, sie sollen auch noch enorm viel Kraft darauf verwenden, dagegen anzukämpfen.
Doch wie so oft und zum Glück sieht GOTT das alles ganz anders und stellt unser mit menschlicher Klugheit erdachtes Weltbild mal eben auf den Kopf. Er ruft uns förmlich zu:
” Wie schön! Du hast eine Schwachstelle an Dir erkannt! Dann komm schnell her zu mir damit, ich kann sie gut gebrauchen, denn meine Kraft ist gerade in den Schwachen mächtig!”
Hmmm, so sieht GOTT das also, ist beim zweiten Drübernachdenken auch durchaus logisch: Nur ein leeres Gefäß kann gefüllt werden. Und nur wer zugibt, keine Kraft zu haben, kann mit GOTTes Kraft gefüllt werden. Lege ich IHM mein Unvermögen und meinen Mangel hin, kann SEINE Allmacht an mir und durch mich wirken.
Wie befreiend!
Ich muß meine Schwachheit nicht verbergen oder gar verleugnen. Eigentlich kann ich mich sogar darüber freuen. Oder wie Paulus in Vers 9 sagt: ” Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.” Mit göttlicher Kraft erfüllt sein ist doch tausendmal besser als auf die eigenen Kräfte angewiesen zu sein.
Und wer zu seinen Schwachpunkten steht, macht sich zudem ein Stück weit unangreifbar für die Kritik der Mitmenschen. Weil GOTT meine Fehler sieht und mich mit ihnen und genau so liebt, kann auch ich sie annehmen und fröhlich dazu stehen. Und es hat sich schon oft gezeigt, dass gerade unsere vermeintlichen Schwachstellen durch GOTTes Wirken zum Segen für mich und andere werden.
Also lassen wir es doch mal drauf ankommen, legen GOTT unsere Schwächen hin und schauen, was ER draus machen kann!