Männer der Kirche?
2017 – es ist soweit! Wir befinden uns in einem Jubiläumsjahr, vor 500 Jahren begann die Reformation. Aber warum war sie überhaupt notwendig? Warum konnten wir nicht bei der römischen Kirche bleiben?
Diese Frage ist für uns Evangelische ja eigentlich beantwortet und trotzdem wollen wir mal etwas genauer auf die Oberhäupter der römischen Kirche schauen, also auf die die sich in der Zeit vor Luther anmaßten in den Schuhen des Fischers zu laufen.
Nun muss man vorab feststellen, dass damals wie heute geeignete und ungeeignete Männer auf dem Papstthron saßen. Im Mittelalter waren oft Spezialisten dabei, die weder gute Theologen noch Seelsorger waren, allesamt Kinder ihrer Zeit. Einer von ihnen, Leo III brauchte einen neuen mächtigen Schutzherrn. Den findet er in Karl dem Großen.
Am 25. Dezember 800 krönt ihn der Papst zum Kaiser. Ab jetzt gibt es also ein neues heiliges römisches Reich (später deutscher Nation) mit einem Papst als Geistlichen und einem Kaiser als weltlichen Herrn und ziemlich bald mit neuen Problemen und Reibungspunkten.
Die beiden Herren werden nämlich anfangen darum zu streiten, wer die Nummer Eins ist.
Ein sehr dunkles Zeitalter des Papsttums ist die sogenannte „Pornokratie“, die Herrschaft der Huren. Die Kirchenführer sind nur Marionetten der römischen Adelsfamilien mit intriganten schönen Frauen die sexuell alles einsetzen. In dieser Zeit ist der Lateranpalast ein Bordell und es wird gemordet was das Zeug hält. Die Kaiser haben die Oberhand. Nur aufgrund ihrer militärischen Macht werden die Päpste eingesetzt und können sich halten.
Der Reformer Gregor VII stärkt die Papstmacht. König Heinrich geht als Büßer zu ihm nach Canosa. Doch Sieger ist er deshalb nicht und der Machtkampf und der sogenannte „Investiturstreit“ gehen weiter.
Mittendrin ruft Papst Urban zum Kreuzzug auf und beginnt eine neue Art von Ablasshandel. „Gott will es“ ist die Parole und den Rittern und dem einfachen Volk wird die Befreiung von Sünden versprochen, wenn sie in den Kampf gegen die Muslime ziehen. Dass dies wohl Menschen- statt Gotteswille ist, wird sich bald herausstellen. Doch der Kreuzzugsgedanke wird auch noch nach der Reformation verwendet.
Im 12. und 13. Jahrhundert kommt es zu besonderen Streitszenen. Kaiser Friedrich Barbarossa weist die Argumente eines päpstlichen Gesandten harsch zurück und kann ihn gerade noch schützen als ihm sein Paladin, Otto von Wittelsbach, mit dem Schwert einen Scheitel ziehen will. Mit Barbarossas Enkel Friedrich II führen die Päpste auch weiter Kämpfe und sogar Kriege wie es sich für „gute“ Christen, Hirten, Seelsorger und Vorbilder des Glaubens gehört. Bis zur Reformation wird noch viel passieren – doch dazu beim nächsten Mal mehr.